Von Anfang an hat sich VIELFALT e.V. dafür eingesetzt, die Lebenssituation von Menschen mit Dissoziativer Identitätsstruktur zu verbessern. Dazu gehören Information, Beratung und Unterstützung, aber genauso auch Öffentlichkeitsarbeit und gesellschaftspolitisches Engagement. 

Als unabhängiger und in Deutschland einzigartiger Verein mit dieser Zielsetzung und langen Erfahrung sind wir „nah dran“. Es ist uns wichtig - verbunden mit unserem Fachwissen und unserer Erfahrung - auch die Sicht der Betroffenen in die Traumafachdiskussion, Versorgungspraxis und Forschung einzubringen. Dies tun wir als Referentinnen (mit Vorträgen, Workshops, Fortbildungen), als Autorinnen und in der politischen Lobbyarbeit.

Ein Beispiel unserer politischen Lobbyarbeit: 

Die Erfahrungen von VIELFALT e.V. haben 2010 Eingang gefunden in den Abschlussbericht der Unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs (https://beauftragte-missbrauch.de/). Der Bericht konstatiert, „dass einige Bereiche künftig einer vertieften Forschung und Aufarbeitung bedürfen“. Rituelle Gewalt wird hier ausdrücklich als einer von fünf Bereichen benannt. Eine Mitarbeiterin von VIELFALT e.V. hat als Teil einer Expert*innengruppe an Gesprächen im Bundesfamilienministerium und mit der Unabhängigen Beauftragten teilgenommen und die Mitarbeiter*innen der Hotline fortgebildet. Wir haben uns weiter dafür eingesetzt, dass die Forderungen dieses Berichtes von den verantwortlichen Stellen umgesetzt werden.

Das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) und die Bund-Länder-AG zur Umsetzung des Aktionsplanes der Bundesregierung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung beauftragten 2016 einen externen Expert*innnnenkreis (darunter eine Vertreterin von VIELFALT e.V.), Handlungsempfehlungen für den Bereich Sexualisierte Gewalt in organisierten und rituellen Gewaltstrukturen zu erarbeiten. Auf einer Fachtagung im BMFSFJ wurde die Expertise im April 2018 vorgestellt. Sie enthält Empfehlungen an Politik und Gesellchaft. Download Expertise

Diese Arbeit wird seit 2019 fortgesetzt im Nationalen Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Eine Arbeitsgruppe widmet sich dem Thema „Aufklärung und Unterstützung bei organisierter und ritueller Gewalt“ (https://www.nationaler-rat.de/de/ergebnisse)

Seit 2017 arbeitet die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs zum Thema Organisierte und Rituelle Gewalt. In diesem Rahmen werden Betroffene angehört und es fand ein Werkstattgespräch mit Fachexpert*innen statt (u.a. mit einer Vertreterin von VIELFALT e.V.), weitere Infos hier  Außerdem konnte zum ersten Mal in Deutschland Forschung zu diesem Thema, integriert in die Strukturen einer anerkannten Forschungseinrichtung und mit entsprechender Finanzierung, stattfinden. Ergebnisse und weitere Infos hier.

Einen kleinen Einblick in unsere Aktivitäten seit 1995 gibt die Unterseite Vereinsgeschichte

Vorträge und Artikel (z.T. zum Download)

Nachfolgend einige Artikel und Bücher, in die die Erfahrungen von VIELFALT e.V. eingeflossen sind.

  • Themenheft Organisierte sexuelle Gewalt der Zeitschrift Trauma 2/2022, weitere Infos auf der Website des Verlages Asanger. Der einführende Artikel von Claudia Igney (VIELFALT e.V.) hier zum Download

  • Igney, C. (2021). Jungen* und Männer* im Kontext sexualisierter Gewalt in organisierten und rituellen Strukturen. In C. Fobian & R. Ulfers (Hrsg.), Jungen und Männer als Betroffene sexualisierter Gewalt. (S. 171-192). Wiesbaden: Springer VS.

  • Igney, C. (2020). Sexualisierte Gewalt in organisierten und rituellen Gewaltstrukturen. In: Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren e.V. (Hrsg.). Sexuelle Gewalt an Kindern in familiären Lebenswelten. Zugänge und Hilfen, S. 153-171. Köln: Selbstverlag.

  • Igney, C (2019). Viele-Sein. Überleben und Leben mit dissoziativer Identitätsstruktur (Multipler Persönlichkeit), Präsentation zur Wissenschaftlichen Fachtagung des bkj e.V., Download

  • Igney, C. (2019). Organisierte und rituelle gewalt in Deutschland. Trauma & Gewalt, Jg. 13, Heft 2/2019, https://www.klett-cotta.de/ausgabe/Trauma_&_Gewalt_Heft_02_Mai_2019/105396

  • Igney, C. & Ehmke, J. (2016): Das Opferentschädigungsgesetz. Eine gute Idee mit Reformbedarf. Trauma. Zeitschrift für Psychotraumatologie und ihre Anwendungen, Jg. 14., Heft 4, S. 64-73. Artikel zum Download.
  • Igney, C. (2015): Ausstieg und dann? Über das Leben "danach". In: Netzwerk ALTERNATIEF (2015): Organisierte Rituelle Gewalt und Mind Control - Standortbestimmung 2015. Tagungsdokumentation. S. 59-77. Restexemplare erhältlich über VIELFALT e.V.
  • Vortrag auf der Tagung der Deutschssprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) 2015 "Sichtbar sein! Unüberhörbar bleiben!", Vortrag zum Download
  • Veranstaltung mit Vortrag zum Thema Viele-Sein mit Claudia Igney am 23.04.2013 in Worms, zu der die Mitarbeiterinnen aus drei Frauennotrufen eingeladen hatten. Download
  • Igney, C. (2012): Rituelle Gewalt – im Spannungsfeld von Parallelwelten, gesellschaftlicher (Ab-)Spaltung und psychosozialem Arbeitsalltag. ZPPM - Zeitschrift für Psychotraumatologie, Psychotherapiewissenschaft, Psychologische Medizin, Jg. 10, Heft 4, S. 11-28.
    Artikel zum Download
  • Igney, C. (2012): „Was soll ich denn jetzt tun?“ – Bewältigungswege komplex traumatisierter, dissoziativer Menschen. In: Gahleitner, S. B. & Hahn, G. (Hrsg.) (2012): Übergänge gestalten, Lebenskrisen begleiten. Klinische Sozialarbeit. Beiträge zur psychosozialen Praxis und Forschung, Band 4, S. 289-304.
  • Vom Wir zum Ich – Wege der Integration bei Menschen mit dissoziativer Identitätsstruktur (DIS).
    Vortrag von Claudia Igney auf der Teile Therapie Tagung (4. Weltkongress Ego-State Therapie) am 25.11.2011 in Heidelberg, Download
  • Igney, C., VIELFALT e.V. (2011): PatientIn, NutzerIn, MitstreiterIn? Vernetzungs- und Versorgungsstrukturen aus der Betroffenenperspektive. In: Huber, M. (Hrsg.): Viele sein. Ein Handbuch. (S. 403-415). Paderborn: Junfermann. 
  • Fliß, C., Igney, C. (2011): Rituelle Gewalt – Welche spezifischen Folgen hat diese Form der  Gewalt für die Betroffenen? In: S.I.E. e.V. (2011): Rituelle Gewalt. Vom Erkennen zum Handeln. Dokumentation der Tagung vom 6. November 2009 in Trier. (S. 42-64), Lengerich: Pabst Science Publishers.
  • Fliß, C., Igney, C. (Hrsg.) (2010): Handbuch Rituelle Gewalt. Lengerich: Pabst Science Publishers. 
  • Veith, M. (2010). In ein lebendiges Leben hineinwachsen, das geht ohne Selbstbestimmung nicht... In: Fliß, C. & Igney, C. (2010): Handbuch Rituelle Gewalt, S. 171-186. Download Interview Monika Veith 2010.
  • Fliß, C., Igney, C. (Hrsg.) (2008): Handbuch Trauma und Dissoziation. Lengerich: Pabst Science Publishers. 
  • Kleine Mädchen und starke Beschützer? Geschlechtsidentitäten bei Menschen mit dissoziativer Identitätsstruktur. 
    Vortrag von Claudia Igney zum Kongress „Dissoziation und Geschlecht. Eine Überlebensstrategie nach sexuellen Gewalterfahrungen im Geschlechterkontext“ am 14.11.2008 in Marburg (Veranstalterin: Wildwasser Marburg e.V.) 
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  • Von der Patientin zur „aufgeklärten Verbraucherin?“ Komplex traumatisierte/dissoziative Menschen und stationäre Traumatherapie.
    Präsentation von Claudia Igney auf der 15. Fachtagung der ISSD (International Society for the Study of Dissociation, Deutschsprachige Sektion) am 9.2.2008 in Oberursel
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  • „Es ist zu schaffen!“ Organisierte sexualisierte und rituelle Gewalt – Erfahrungen mit Ausstiegsbegleitung. Ergebnisse einer Befragung professioneller BeraterInnnen/ TherapeutInnen
    Präsentation von Claudia Igney auf der 13. Jahrestagung der ISSD (International Society for the Study of Dissociation, Deutschsprachige Sektion) am 3./4.11.2006 in Bad Krozingen. 
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  • Der Körper als Ort der Erinnerung und des „Unaussprechlichen“. Gedanken zur Psychosomatik aus der Arbeit mit Trauma und Dissoziation.
    Claudia Igney & Marie-Helene Streicher,
    aus dem Jahresbericht 2004/2005 VIELFALT e.V.
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  • Viele Sein – Anders leben. Einblick in multiple Lebenswelten. 
    Vortrag von Claudia Igney zur Eröffnung der gleichnamigen Ausstellung des Frauennotruf Kiel am 17.11.2003 im Rathaus Rostock, Veranstalter: Frauen helfen Frauen e.V. (Notruf für Frauen und Mädchen) Rostock,
    aus dem VIELFALT-Info Nr. 13, Dezember 2003
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  • Wege aus der Gewalt
    Vortrag von Sabine Müller auf der Fachtagung „Dissoziative Störungen nach Gewalterfahrungen“ am 12.06.2004 in Rostock, Veranstalter: Frauen helfen Frauen e.V. Rostock und Ärztekammer M-V
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    Die vollständige Tagungsdokumentation ist erhältlich bei www.fhf-rostock.de
  • Veith, M. (1997):  Am Ende alle verwirrt? Einige Anmerkungen zum Umfeld multipler Frauen. In: Wildwasser Bielefeld (Hrsg.): Der aufgestörte Blick. Multiple Persönlichkeiten, Frauenbewegung und Gewalt. Erweiterter Sammelband zum ersten bundesdeutschen Kongress mit dem Schwerpunktthema Multiple Persönlichkeitsspaltung. (S. 200-2010) Bielefeld: Kleine-Verlag.